Für die Teams der FIA European Truck Racing Championship steht nun eine der insgesamt vier „14-Tage-Touren“ der Saison 2015 an. Das sind die Events, bei denen jeweils zwei Rennevents binnen Wochenfrist im Kalender stehen. Für die Teams bedeutet das, man ist dann mindestens 14 Tage an einem Stück unterwegs.
So wundert es nicht, dass einzelne kleinere Teams und manche Race-by-Race-Piloten nur bei einem dieser Rennen starten werden. Für den Red Bull Ring im österreichischen Spielberg hatten 16 Pilotinnen und Piloten gemeldet – der tschechische MAN-Pilot Frankie Vojtisek musste allerdings zwischenzeitlich wegen technischer Probleme wieder absagen.
Der am meisten bejubelte Pilot wird sicherlich Lokalmatador Markus Altenstrasser sein. Wie schon im vergangenen Jahr geht der Österreicher wieder für das Iveco-Schwabentruck-Team aus Ulm an den Start. Altenstrasser startet ebenso Race-by-Race wie Teamkollege Gerd Körber, der bei den Testfahrten im März auf dem Autodrom im tschechischen Most einen ausgesprochen starken Eindruck hinterlassen hatte. Der dreifache Europameister aus Deutschland und sein Team setzen nun darauf, auch in Spielberg vorn mit dabei zu sein.
Ein weiterer deutscher Race-by-Race-Pilot, Sascha Lenz, startet erstmals seit langer Zeit wieder in einem Rennen der FIA ETRC. Zwischenzeitlich war er zusammen mit seinem Vater Heinz-Werner einige Male in den Rennen des Holland Cups oder auch der Britischen Meisterschaft am Start. Sascha hat in der Winterpause umgesattelt und einen MAN aus dem Janiec-Team gekauft. Anthony Janiec fährt in dieser Saison ja bekanntlich für das französische Lion-Team.
Auch Race-by-Race fährt der Engländer Ryan Smith, der von Jochen Hahn einen MAN-RaceTruck erworben hat. Smith sieht für sich große Chancen in der Britischen Meisterschaft, will aber auch einige Rennen der FIA ETRC fahren.
Sein Saisondebüt gibt das Mercedes-tankpool24-Team mit den beiden deutschen Piloten Roland Rehfeld und André Kursim. Das – nicht-werkunterstützte – Team besorgt sich seine Teile aus allen Teilen der Welt und manchmal eben auch von der – und das ist durchaus wörtlich zu nehmen – anderen Seite unseres Planeten.
Da dauert es, verbunden mit diversen Zollformalitäten, manchmal eben etwas länger. Zum Zeitpunkt des Saisonstarts in Valencia lagen tatsächlich noch Teile beim Zoll.
So wurde es für die Crew aus Mercedes-Enthusiasten, die ja beinahe ihre ganze Freizeit für ihre Leidenschaft „Truckracing“ opfern, auch für Spielberg sehr eng, zumal jetzt ja auch zwei RaceTrucks vorzubereiten sind.
Das einstündige Zusatztraining am Freitag – wegen der Pressefahrten – wird der erste ernste Testlauf für den zweiten der tankpool24-Mercedes-RaceTrucks.
Von den übrigen „Full-Season-Teams“ ist der holländische Scania-Pilot Erwin Kleinnagelvoort nicht am Start, alle anderen sind dabei – angeführt von den Top-Five, den drei MAN-Piloten Norbert Kiss (HUN), Jochen Hahn (GER) und Antonio Albacete (ESP) sowie den beiden Tschechen David Vsrecky und Adam Lacko – beide auf Buggyra-Freigthliner.
Hahns Landsmann und Markenkollege René Reinert hat aber gezeigt, dass diese Fünf kein Abonnement für das Podium besitzen.
Ein Abo für gutes Wetter hätten die Red Bull Ring-Verantwortlichen allerdings gern bei Petrus gebucht. Die Prognosen sind nicht so extrem rosig. Unabhängig wie das Wetter denn nun wird, die Fans auf den Tribünen bekommen sehr viel Truckracing geboten. Zwar sind die Rennen in der FIA ETRC alle gleich lang, der Red Bull Ring ist mit der Kurzanbindung aber eben etwas kürzer als all die andern Rennstrecken – und so werden hier 20 Runden statt der sonst üblichen zwölf bis dreizehn gefahren.
Doch am Red Bull Ring wird es für die Besucher eh nie langweilig, im Paddock und in den Zelten wird immer was geboten.
In einem Punkt ist die FIA ETRC eh nicht mehr zu toppen.
Am Vorabend der Truck Race Trophy 2015 tritt die australische Kultband AC/DC am Red Bull Ring auf, so etwas hat nicht einmal die Formel 1 zu bieten.
Quelle: www.truckracing.de