„Erst das zweite Rennwochenende und schon am Hungaroring?“, so wird sich mancher Truckracing-Fan fragen. Tatsächlich sind zwei traditionelle Events aus der ersten Kalenderhälfte, die Rennen am Red Bull Ring im österreichischen Spielfeld und auf dem Circuit Paul Armagnac von Nogaro im Süden Frankreichs, nicht mehr dabei; vor allem aber ist das Truckracing-Weekend in Ungarn nach vorn verlegt worden, denn am Hungaroring stehen einige Veränderungen an. Einiges am Hungaroring wird nach dem Formel 1-Rennwochenende Ende Juli umgebaut, Großereignisse sind dann für dieses Jahr dort nicht mehr geplant.
Die Truckracer sind davon jedoch ganz unberührt und hoffen, auch unter guten äußeren Bedingungen schöne Rennen fahren zu können, und nicht, dass – wie erst vor zwei Wochen beim DTM-Rennen – dass wolkenbruchartige Regenfälle zu unvorhersehbaren Rennverläufen führen. Doch bei der gegenwärtigen extremen Großwetterlage sind verlässliche Prognosen nahezu unmöglich. Während die einen Wetterdienste – zumindest für Samstag und Sonntag – ununterbrochenen Sonnenschein vorhersagen, rechnen andere mit zum Teil heftigen Gewittern, die sich dann immer wieder mit Sonne abwechseln sollen.
Einig ist man sich nur, dass der kommende Donnerstag, wenn die meisten Teams ihre Zelt aufbauen, der wohl regenreichste Tag wird mit – je nach Wetterdienst – bis zu 50 Litern Niederschlag pro Quadratmeter. Warm werden soll es aber in jedem Fall, meist so zwischen 25 und 30 Grad.
Insgesamt sind 18 RaceTrucks gemeldet. Nach dem Saisonauftakt im italienischen Misano scheint der Iveco des viermaligen Champions Jochen Hahn das Maß aller Dinge – im Truckracing. Der Deutsche weiß aber auch, dass dem tschechischen Titelverteidiger Adam Lacko auf dem Misano World Circuit das Pech sonntags förmlich an den Reifen seines Buggyra Freightliners klebte. Ähnliches hatte ja auch dort erst im letzten Jahr erlebt. Ebenso weiß Lacko weiterhin um seine Chance, den Titel zu verteidigen, auch wenn er in der Gesamtwertung derzeit nur Fünfter ist, denn der Samstag war für ihn ja noch hervorragend gelaufen.
Auch dem ungarischen Lokalmatadoren Norbert Kiss war das Glück beim Saisonauftakt in Misano nicht gerade hold. Bei dem von dem spektakulären Brand am MAN des Tschechen Frankie Vojtisek gekennzeichneten ersten Saisonrennen, wurden ja durch den Neustart insgesamt erheblich mehr Runden gefahren als vorgesehen. Manchem Truck ging der Diesel aus, sodass er in der Boxengasse geschoben werden musste, und am Mercedes von Kiss waren eben die Wassertanks zur Bremsenkühlung komplett leer. Nur war der tankpool24-Pilot unter denen, dessen Fahrzeug man nachgewogen hatte – und dann war es als für zu leicht befunden worden. So verlor der Ungar nicht nur den 3. Platz, ohne dieses Missgeschick wäre er gar Zweiter in der Gesamtwertung gewesen, so dicht liegt das Feld beieinander.
Zweite ist so nun Steffi Halm. Nach ihrem Truck- und Teamwechsel zu Iveco und Schwabentruck hätte man nicht unbedingt gleich mit solch einem Einstand der jungen Deutschen gerechnet.
Überhaupt sind die Deutschen in dem Feld mit Truckracern aus sieben Nationen ausgesprochen gut in der Spitzengruppe vertreten; neben Hahn und Steffi Halm liegen auch noch die beiden MAN-Piloten Sascha Lenz und René Reinert und den TopSeven.
Quelle: https://www.truckracing.de