Mit dem 7. Lauf geht die FIA European Truck Racing Championship am kommenden Wochenende ins letzte Drittel der Saison. Auf diesem idyllisch gelegenen Circuit, der auf anderen Seite an den Albertkanaal grenzt, sind schon manche Vorentscheidungen zur Meisterschaft gefallen. Sollten am Sonntagabend die Verfolger des aktuell in der Meisterschaft Führenden, des tschechischen Buggyra-Freightliner Piloten Adam Lacko, den Abstand nicht drastisch verkürzt haben, könnten wohl nur noch Totalausfälle an den beiden letzten Rennwochenenden – mit ja noch insgesamt acht Rennen – den ersten Titelgewinn Lackos verhindern.
Titelverteidiger Jochen Hahn hat mit seinem Iveco 60 Punkte weniger auf seinem FIA-Konto, seiner deutschen Landsmännin Steffi Halm (MAN) und dem zweifachen Europameister aus Ungarn, Norbert Kiss (Mercedes) fehlen weitere 8 bzw. 17 Punkte.
Doch selbst wenn Lacko weiter auf der Erfolgswelle mit kräftigen Stößen dem Titel entgegen schwimmen sollte, allein der Kampf um die übrigen beiden Podiumsplätze im Fahrer-Endklassement wird in jedem Fall ungeheuer spannend bleiben.
In der Teamwertung geht es insgesamt erheblich enger zu. Lacko und sein Landsmann und Buggyra-Kollege David Vrsecky liegen zwar auch hier in Führung, doch das TEAM REINERT ADVENTURE mit Steffi Halm und ihrem deutschen MAN-Markenkollegen Sascha Lenz liegt gerade mal 36 Punkte zurück, und den „Bullen von Iveco-Magirus“-Team, das Hahn mit seinem Landsmann Gerd Körber bildet, fehlen auch nur weitere 7 Zähler. Ein Team kann an einem Wochenende im optimalen Fall jedoch 108 FIA-Punkte sammeln, hier ist also noch alles möglich.
Die deutschen Truckracing-Fans gerade aus Norddeutschland und auch aus dem Ruhrgebiet sind in Zolder seit jeher stark vertreten, schließlich ist es für sie zum Teil doch näher als zum Truck Grand Prix auf dem Nürburgring. Zudem stellen deutsche Piloten/innen ja auch immerhin beinahe die Hälfte des Fahrerfeldes der Permanent-Pilots.
Natürlich ist ein Rennwochenende in Zolder nicht zu vergleichen mit der Mammutveranstaltung am Ring. Hier geht alles ein wenig geruhsamer zu. Innerhalb des Rennstreckengeländes liegen eine Wochenendhaussiedlung und ein Campingplatz, und in dem engen Paddock erledigt man am besten alles zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Ab 18:00 Uhr herrscht auf dem Circuit offiziell „Motorsilence“, dann gibt es keinen (Motor)-Betrieb mehr auf der Piste – dann drehen die Radsportler ihre Runden, ganz, ganz leise.
Dass es Sonntags allerdings erst nach zehn losgeht, hat damit nichts zu tun. Tatsächlich liegt auf dem Gelände auch eine kleine Kapelle, und da wird zuvor noch eine Messe abgehalten. Den Teams gefällt es übrigens ganz gut, sonntags mal richtig ausschlafen zu können. In Zolder ist eben so manches anders, insbesondere geht es sehr viel ruhiger und gemächlicher zu als sonst so an den Rennwochenenden – zumindest im Paddock.
Auf der Rennstrecke dagegen ging es häufig schon sehr spektakulär zu.
Quelle: truckracing.de