Aber nicht nur auf den Tribünen und in dem für jedermann zugänglichen Fahrerlager wird es voll, auch auf der Piste. Insgesamt sind 22 RaceTrucks gemeldet, über die Hälfte – exakt dreizehn sind MAN. Iveco ist viermal dabei, dazu kommen noch je zwei Mercedes-Benz und Buggyra Freightliner sowie ein Scania.
Favorit bei den deutschen Fans ist sicherlich Iveco-Pilot Jochen Hahn. Die Bilanz des vierfachen Europameisters in dieser Saison ist ja auch recht positiv, der Altensteiger führt so auch die FIA-Championatswertung an. Aber Hahns persönliche Bilanz gerade am Nürburgring ist durchaus gemischt, mal himmelhoch jauchzend, mal fast zu Tode betrübt. Deshalb wird der TGP – trotz der bisher bestens verlaufenen Saison – für den Deutschen sicherlich kein Selbstläufer.
Mit der aktuell Zweitplatzierten in der Gesamtwertung, Hahns Team und Markenkollegin Steffi Halm, haben die deutschen Fans ja noch ein weiteres Eisen im Feuer. Und auch Lokalmatador Sascha Lenz ist so erfolgreich in die Saison gestartet wie noch nie zuvor in seiner nun ja fast vierjährigen ETRC-Karriere. Zusammen mit seinem MAN-Markenkollegen und Teampartner, René Reinert, belegt Lenz auch den zweiten Platz in der FIA-Teamwertung – hinter dem Iveco-Duo Hahn und Steffi Halm.
Insgesamt stellen die Deutschen in den Europameisterschaftsrennen am Ring knapp ein Drittel aller Starter, exakt sieben.
André Kursim ist in diesem Jahr mit einem Iveco unterwegs, sein Cockpit im tankpool24-Mercedes hat Steffen Faas übernommen, und dann ist da ja auch noch „Mr. Truckracing“ Gerd Körber. Eigentlich hatte der dienstälteste deutsche Truckracer sich ja im letzten Jahr vom Truckracing verabschiedet und seinen Iveco-RaceTruck an Steffi Halm abgegeben. Aber nun tritt er hier noch einmal für das Team Schwabentruck als Gastpilot an – wie auch schon in Misano.
Allerdings gibt es ja auch noch fünfzehn nicht aus Deutschland stammende Piloten, und die wollen auch eifrig Punkte sammeln. Allen voran der ungarische Mercedes-Pilot Norbert Kiss – der zweifache Europameister belegt zusammen mit Steffi Halm den 2. Platz der Gesamtwertung – und der Titelverteidiger Adam Lacko aus Tschechien. Der Buggyra Freightliner Pilot war bisher nicht zwar gerade vom Glück verfolgt, doch auch alle Titel-Mitfavoriten hatten schon „Pechrennen“, gerade auch der dreimalige Europameister Antonio Albacete (ESP) auf MAN.
Im Rahmen des TGP werden auch wieder vier Rennen im Mittelrhein-Cup gefahren, insgesamt sind hier auch noch einmal 20 Trucks gemeldet. Im Paddock wird es so extrem voll.
Aber der TGP ist ja nicht nur ein Motorsport-Event, der TGP ist ja auch Messe und Ausstellung für alles, was mit der Nutzfahrzeug-Branche in irgendeiner Wiese zu tun hat.
Nicht zu vergessen das Musikfestival in der Müllenbachschleife, das Riesenfeuerwerk am Samstagabend und all die Attraktionen, mit denen die diversen Aussteller ihre Besucher unterhalten. Letztendlich ist Truckracing gerade am Nürburgring Motorsport zum Anfassen für die ganze Familie, für jede Altersgruppe wird etwas geboten.
Bei dem angekündigten tollen Sommerwetter lohnt sich also ein Besuch allemal – wobei allerdings auch eine gewisse Vorsicht angeraten ist. Langjährige Ringbesucher wissen, wie tückisch die Sonne hier sein kann. Durch den ständigen Wind merkt man die Intensität gar nicht so sehr, auf der anderen Seite sind die Strahlen gerade durch die Höhe des Rings und der doch recht reinen Luft in der Eifel besonders stark. Sonnencreme mit höchstem Lichtschutzfaktor ist ein absolutes Muss.
Quelle: www.truckracing.de