Slovakiaring – Nach dem 4. Lauf der FIA European Truck Racing Championship am kommenden Wochenende auf dem Slovakiaring bei Bratislava ist erst einmal Halbzeit im Meisterschaftsrennen, denn in diesem Jahr werden ja insgesamt 8.Wertungsläufe gefahren.
Nachdem die erste Hälfte der Saison innerhalb von sieben Wochen über die Bühne gegangen ist, haben die Truckracer nun auch eine Pause von sieben Wochen – allerdings nur auf dem Papier. Tatsächlich ist das zwar die Zeitspanne vom vierten zum 5. Lauf, für die Teams bedeutet dies aber keineswegs auch Pause. Die Trucks der FIA European Truck Racing Championship sind auf einem Niveau, dass man ständig weiterentwickeln muss – will man nicht den Anschluss verlieren. Aber ein paar Tage zum Ausspannen müssen auch sein, denn die zweite Saisonhälfte könnte extrem stressig werden. Vier Rennen innerhalb von fünf Wochen, dazu haben einige Piloten und Teams auch noch wichtige PR-Verpflichtungen auf der Automechanika in Frankfurt oder auf der IAA in Hannover.
Doch nun steht erst einmal das Rennwochenende am Slovakiaring an. Viel Erfahrung haben die Truckracer mit der längsten und wohl auch schnellsten Piste innerhalb der Meisterschaft also noch nicht, sind sie doch im letzten Jahr erstmals hier gestartet. In der Zwischenzeit wird man sicher die gesammelten Daten ausgewertet und gegebenenfalls in ein spezielles „Slovakiaring-Set-Up“ umgesetzt haben.
Unabhängig davon gelten der vierfache Europameister und derzeit Führende im Championat, Iveco-Pilot Jochen Hahn (GER), sowie der Titelverteidiger und aktuell auch Hahns schärfster Verfolger in der Meisterschaft, der Tscheche Adam Lacko (Buggyra Freightliner), als Topfavoriten. Ergänzt wird dieses Duo durch den Ungarn Norbert Kiss. Kein Truckracer hat so viele Kilometer auf dem Slovakiaring wie der Mercedes-Pilot zurückgelegt, wenn auch in anderen Rennfahrzeugen. So ist auch niemand so vertraut mit der Strecke wie Kiss. Dieses Trio hat bereits im letzten Jahr den Takt vorgegeben.
Doch auch Hahns Landsmännin und „Die Bullen von Iveco Magirus“-Teamkollegin Steffi Halm sowie der gerade in den letzten Rennen wieder erstarkte Spanier Antonio Albacete (MAN) standen im letzten Jahr hier schon auf dem Podium, auch mal ganz oben. Andererseits ist die Leistungsdichte in der Spitzengruppe so eng, dass die drei MAN-Piloten Sascha Lenz, René Reinert (beide GER) und Ryan Smith sowie der deutsche Iveco-Pilot André Kursim immer Podiumsplätze einfahren können.
Zwischen dem Zweiten und dem Achten in der Gesamtwertung liegen gerade mal 40 Punkte, Hahns Vorsprung zu Lacko beträgt 42 Zähler.
Das ist aber nicht unbedingt ein Zeichen großer Dominanz durch den vierfachen Champion, sondern eher ein Beleg dafür, wie eng es in der Spitze zugeht.
Schließlich bedeutet selbst ein 42-Punkte-Vorsprung nicht, dass da einer jetzt zum Durchmarsch ansetzt. An einem einzigen Truckracing-Wochenende kann man ja schließlich 60 Punkte gewinnen – und es gibt noch fünf.
Für die Rennen am Slovakiaring sind insgesamt eine Pilotin und 18 Piloten gemeldet So wird es nicht nur auf der Piste recht voll, sondern auch im Paddock. Im Rahmenprogramm startet der World Touring Car Cup – WTCR. Hier sind allein 26 Fahrzeuge registriert. Auch wenn bei den Tourenwagen sich das meiste Geschehen in den Boxen abspielt – eben im Gegensatz zum Truckracing, wo die Teams ja allein in den für jedermann offenen Fahrerlagern arbeiten – stehen natürlich die WTCR-Servicetrucks auch im Paddock ebenso wie die Hospitalityzelte. Für den Motorsportfan gibt es in jedem Fall allerhand zu sehen.
Quelle: http://www.truckracing.de