Der 7. Lauf zur FIA European Truck Racing Championship im belgischen Zolder begann für alle Beteiligten mit starken Regenfällen beim Aufbau. Am Wochenende, den beiden eigentlichen Renntagen, konnten sich die Piloten und auch die Zuschauer allerdings nicht beklagen, es herrschte stets bestes Rennwetter.
Die für Donnerstag angesetzte City Parade der RaceTrucks fiel jedoch buchstäblich ins Wasser, und auch während der beiden Freien Trainings am Freitag goss es zeitweise in Strömen. Die Rundenzeiten waren etwa 15 bis 20 Sekunden langsamer als sonst und sagten somit auch nur wenig über die tatsächliche Leistungsstärke aus.
Die REINERT Racing-Pilotin Steffi Halm und ihr MAN-RaceTruck kamen in der SuperPole der Top-Ten am Samstagmorgen nicht so richtig in die Puschen. Die einzige Dame in dem 17er-Feld hatte sich etwas mehr als den 7. Startplatz erhofft. Besser verlief dieses Qualifying für das erste Tagesrennen für ihren Reinert Adventure-Teamkollegen Sascha Lenz. Er holte sich den 5. Startplatz. Im anschließenden Rennen zeigte der junge MAN-Pilot seinen bisher wohl besten Auftritt im Truckracing. Ausgesprochen couragiert verteidigte er seinen einmal eroberten 3.Platz – hinter dem Ungarn Norbert Kiss (Mercedes) und dem Iveco-Piloten Jochen Hahn – gegen den dreifachen Europameister Antonio Albacete (MAN) aus Spanien. Für Steffi lief es nicht so gut. Auf dem 5. Platz liegend erlitt ihr RaceTruck wenige Runden vor Schluss einen Federbruch. Der Renner krachte mit großer Wucht in eine Mauer und sah ziemlich mitgenommen aus. Doch ihre Platzierung brachte noch ein paar Punkte in der Teamwertung, sodass Reinert Adventure sich hier den 3.Platz holen konnte.
Bei Steffis Team REINERT Racing hatte man anschließend alle Hände voll zu tun, um den blauen MAN bis zum 2. Tagesrennen wieder startklar auf die Räder stellen zu können. Zwar war der Truck anschließend optisch immer noch ziemlich lädiert, aber er lief wieder sehr gut. Steffi musste ja entsprechend ihrer Platzierung zuvor ganz vom Ende des Starterfeldes ins Rennen gehen. Nach wenigen Runden hatte sie sich schon ins Mittelfeld vorgekämpft, doch mehr als der 7. Rang waren am Ende dann doch nicht drin. Teamkollege Sascha startete infolge der umgekehrten Startreihenfolge der acht Erstplatzierten im zweiten Tagesrennen nun vom 6. Platz aus. Gleich zu Anfang fiel er leicht zurück, konnte sich dann aber wieder auf seine ursprüngliche Position zurückkämpfen.
Das Ergebnis beider war dann auch eher für die Statistik, weniger zum Jubeln. Am Sonntag erreichten Steffi und Sascha in der SuperPole die Plätze 4 und 5. Im anschließenden Rennen ging es dann insgesamt unheimlich eng zu, aber dennoch gab es kaum Überholmanöver. Steffi kämpfte rundenlang mit Albacete um den 3. Podiumsplatz, musste sich aber auf der Ziellinie um gerade mal 4 Zehntel geschlagen mit dem undankbaren 4. Platz zufrieden geben. Sascha hatte im Startgetümmel ein paar Plätze eingebüßt, konnte sich anschließend aber wieder auf den 6. Platz vorkämpfen. Das gute Gesamtergebnis brachte REINERT Adventure den 3. Platz in der Teamwertung.
Beim Start zum Schlussrennen ging es noch härter zu. Sascha, von Platz drei aus ins Rennen gegangen, büsste ebenso diverse Positionen ein wie Steffi. Beide kämpften sich wieder vor, der junge MAN-Pilot musste aber ein paar Runden später noch einmal einen Dämpfer einstecken, als er erneut um ein paar Plätze zurückfiel.
Sascha fuhr dann aber wieder an das Verfolgersextett des klaren Siegers André Kursim (Mercedes) heran. In dieser Verfolgergruppe ging es bis zum Schluss extrem knapp zu, bei der Zieldurchfahrt passierten diese sechs Trucks die Linie innerhalb von nur etwas mehr als vier Sekunden.
Steffi kam an 6. Position ein und Sascha an siebter. Das gute Gesamtergebnis brachte REINERT Adventure einmal mehr den 3. Platz in der Teamwertung. In der Championatstabelle liegt Steffi derzeit mit 228 Punkten auf dem vierten Platz und Sascha (140) auf dem siebten. In der Teamwertung konnte REINERT Adventure den 2. Gesamtplatz erfolgreich verteidigen.
Der 8. Lauf zur FIA European Truck Racing Championship findet bereits am kommenden Wochenende, am 23. und 24. September, auf dem Circuit Bugatti im französischen Le Mans statt.