Vor insgesamt 57.200 begeisterten Zuschauern fand bei herrlichstem Spätsommerwetter auf dem Circuit Bugatti in Le Mans mit dem 7. Lauf das vorletzte Rennwochenende zur FIA European Truck Racing Championship statt. Auch wenn es für den Cottbusser MAN-Piloten René Reinert nicht ganz so lief wie erhofft, ist sein Team REINERT Adventure, das er zusammen mit seinem Markenkollegen Sascha Lenz bildet, auf dem Weg zum Vizetitel im FIA-Teamchampionat.
Das Programm in Le Mans ist seit jeher übervoll, da kam es den TruckRacern sehr gelegen, dass hier erstmals die Freien Trainings am Freitag gefahren wurden. Dennoch ist Le Mans Stress pur. Das war aber sicherlich nicht der Grund, dass es bei René persönlich nicht wirklich optimal lief. In der samstäglichen SuperPole der Top-Ten kam der MAN-Piloten auf einen für ihn doch eher ungewohnten Platz 10. Im anschließenden Rennen machte er schon beim Start zwei Positionen gut. Im Laufe des Rennens kämpfte René sich langsam aber stetig immer weiter vor, geriet dabei auch schon mal mit Titelverteidiger Adam Lacko (Buggyra Freightliner) aus Tschechien aneinander und passierte schließlich als Fünfter die Ziellinie – vor Lacko. Da wusste René aber noch nicht, dass die Duelle mit dem Tschechen im Laufe des Wochenendes zu einer kleinen Dauerfehde werden würden. Teamkollege Sascha Lenz fuhr auf den 2. Podiumsplatz, und da stand schließlich auch REINERT Adventure bei der Siegerehrung in der Teamwertung.
Ins zweite Tagesrennen ging René infolge der umgekehrten Startreihenfolge von Platz vier aus. Er kam ausgesprochen gut weg, war Ende der zweiten Runde schon auf dem Sprung auf die 2. Position als er in einem eng nebeneinander liegenden Dreiergrüppchen mit Lacko auf der einen Seite und der Iveco-Pilotin Steffi Halm auf der anderen auf eine Gelbzone zufuhr – Temporeduzierung und Überholverbot. Der blaue Reinert-MAN bekam einen Schlag auf das linke Vorderrad, erlitt einen Plattfuss und damit war das Rennen für René schon beendet, bevor es richtig begonnen hatte. Sascha Lenz wurde in diesem Rennen Sechster.
Der Sonntag begann wenig verheißungsvoll. Erstmals in diesem Jahr schaffte René – wenn auch nur knapp – nicht den Sprung in die SuperPole der Top-Ten. Das war besonders ärgerlich, da ihm seine guten Zeiten wegen Überfahrens der Corner Marker gestrichen worden waren – wie im Übrigen noch fünf weiteren Piloten. So blieb ihm für das erste Sonntagsrennen nur Startplatz elf. Schon anfangs hatte der MAN-Pilot zwei Plätze gutmachen können, und lieferte sich dann über das ganze restliche Rennen einen die Zuschauer begeisternden Kampf mit Titelverteidiger Lacko. Mal hatte der eine die Nase vorn, mal der andere. Am Ende passierte der Tscheche mit knappen 7 Zehntel Vorsprung an 9.Position die Ziellinie. Die Rennkommissare waren dann aber von dem, was die Fans so begeistert hatte, nicht so angetan. Beide Piloten bekamen 30 Strafsekunden aufgebrummt und landeten so drei Plätze weiter hinten, René wurde so Dreizehnter. Sascha hatte da mehr Fortune kam ein weiteres Mal auf den 2.Podiumsplatz, und der ging auch an REINERT Adventure in der Teamwertung.
Ins letzte Rennen musste René also in dem 20er-Feld vom 13. Platz aus starten. Schon nach zwei Runden hatte sich der Cottbusser auf die 9. Position vorgekämpft und traf wieder auf seinen Lieblingskonkurrenten dieses Wochenendes, Adam Lacko. Erneut lieferten sich der Titelverteidiger und René ein die Zuschauer begeisterndes Duell, an dem diesmal auch die Rennkommission nichts zu mäkeln hatte. Und erneut hatte Lacko am Ende die Nase knapp vorn – diesmal um 6 Zehntel.
René auf dem 9. Platz und Sascha auf Sieben, hieß aber auch das dritte Podium an diesem Wochenende für das Team REINERT Adventure, diesmal war es der 3.Platz.
Vier mickrige Pünktchen fehlten Team REINERT Adventure am Ende, um die Vizemeisterschaft im Teamchampionat schon vorzeitig fix zu machen. So muss man also doch noch bis zum Finale warten, denn von den über 270 Punkten, die im Teamchampionat noch vergeben werden, wird Team REINERT Adventure sicherlich auch noch einige einheimsen können.
Das Finale findet bereits am kommenden Wochenende, am 6. und 7. Oktober, auf dem Circuito del Jarama nördlich von Madrid statt.