Neun Wochen war die Sommerpause in der FIA European Truck Racing Championship. Doch wer jetzt geglaubt hat, die Truckracer hätten nur die Hände in den Schoß gelegt oder sich während der ganze Zeit in der Sonne geaalt, der hat sich getäuscht. Es wurde weiter entwickelt, es wurde getestet, und zu den bevorzugten Teststrecken im Truckracing gehört auch das Autodrom Most, ganz im Westen Tschechiens. Der Weg dorthin ist für die meisten Teams einer der kürzeren, die Kosten für die Streckennutzung sehr kulant – wie allseits immer wieder betont wird – und am wichtigsten, man hat für alle Streckenabschnitte, für alle Wetter- und Pistenverhältnisse Unmengen an Vergleichswerten aus den vergangenen Jahren. So waren denn auch für Mitte August wieder Tests auf dem Autodrom angesetzt, an denen auch die Teams Frankie und Hahn Racing teilnahmen. Jeder Truckracing-Fan kennt die eindrucksvollen Bilder aus Most mit den RaceTrucks auf der Piste und den riesigen Schornsteinen und Kühltürmen der Industrie- und Chemiestadt Litvinov im Hintergrund. Die Truckracer bereiteten sich auf ihre ersten Runden vor, als eine heftige Explosion die ganze Region erschütterte. Vom Paddock aus sah man riesige schwarze Rauchwolken über Litvinov und ein heftiges Feuer bei einer der Fabriken. Altgediente Most-ler fühlten sich an ein Unglück an gleicher Stelle vor rund zwanzig Jahren erinnert. Damals hatte es vier Tage gedauert bis die Flammen gelöscht werden konnten, große Bereiche mussten seinerzeit evakuiert werden. So schlimm war es diesmal nicht, die Feuerwehr hatte das Feuer schnell unter Kontrolle und konnte so auch ein Übergreifen der Flammen auf andere Teile der Fabrik verhindern. Die Truckracer konnten ihre Tests ungehindert fortsetzen.
Ungehindert fortsetzen möchten auch die, die derzeit in Championatswertung an der Spitze liegen, ihre Erfolgsserie nun, wenn es in Most in die zweite Halbzeit der FIA ETRC geht. Von den Full-Season-Piloten hat sich der Portugiese Eduardo Rodrigues (MAN) entschuldigt, dafür sorgen dann aber sieben Race-by-Race-Piloten, Lokalmatador Frankie Vojtisek (MAN), die drei Deutschen Steffi Halm, Sascha Lenz( beide MAN) und Gerd Körber (Iveco), die beiden portugiesischen Renault-Piloten Jose de Sousa und Jose Teodosio sowie der Engländer Matthew Summerfield (MAN) für ein großes Starterfeld mit insgesamt 18 RaceTrucks. Und diese 18 Pilotinnen und Piloten haben diesmal ein nahezu übervolles Programm, denn bereits am Donnerstagnachmittag geht es los, mit einer Präsentation mitten in Most. Geplant ist, dass die RaceTrucks wie auch in Nogaro eine Tour durch die Stadt machen und anschließend auf dem Marktplatz bestaunt werden können. Auch am Freitag gibt es kaum eine Pause. Vormittags stehen die Pressefahrten an, mittags das einstündige Zusatztraining, nachmittags dann die beiden Offiziellen Freien Trainings und abends will sich der neue Promoter ETRA den Teams vorstellen. So wird denn nicht nur die Truckracer ständig im Einsatz, auch den Fans wird jede Menge geboten. Bei den allgemeinen Gridwalks jeweils beim ersten Tagesrennen werden viele Zuschauer erstmals eine Startaufstellung hautnah erleben können, und das Wetter sorgt für ein Übriges. Die Prognosen sind phantastisch, fast schon ein bisschen zu phantastisch: Temperaturen an der 30 Grad Marke und Sonne, Sonne, Sonne.
Quelle: www.truckracing.de