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Qualifying
Am gestrigen Samstag gab es leichte Irritationen um das Ergebnis des ersten Rennens beim 8. Lauf zur FIA European Truck Racing Championship auf dem Circuito del Jarama. Gerüchteweise hatte es geheißen, der Ungar Norbert Kiss (Mercedes-Benz) habe eine 30-Sekundenstrafe erhalten. Dennoch sah die Startaufstellung zum zweiten Tagesrennen um 17:10 Uhr Kiss weiterhin auf dem 5. Startplatz. Nach dem „Final Result“ hätte der Ungar aber vom 9. Platz aus ins Rennen gehen müssen, so ergaben sich die Unklarheiten. Im Rennergebnis ebenso wie in den FIA-Punkte-Klassements auf „truckracing.de / truckrace.info“ war die Entscheidung der Rennkommission – Kiss plus 30 Sekunden – aber schon berücksichtigt worden. Als es dann heute zum frühmorgendlichen WarmUp ging, war es wie an den vergangenen Tagen erneut noch ziemlich kühl, das Thermometer bewegte sich knapp über der 10-Grad-Marke. So ließen es eigentlich auch alle Pilotinnen und Piloten eher etwas ruhiger angehen, die Zeiten lagen weit jenseits der gestrigen Bestmarken, es war ein WarmUp im wahrsten Sinne des Wortes. Schnellster Truck war der Buggyra Freightliner von Adam Lacko (CZE). Eine Stunde später stand dann das Qualifying-Practice an, es wurde also nun schon ernster. Doch wie gehabt gaben sich die, die sich schon frühzeitig unter den TopTen wähnten mit einer schnellen Runde zufrieden; wie immer galt es vornehmlich die Reifen für die weiteren Aufgaben zu schonen. So fuhren denn auch MAN-Pilot Jochen Hahn (GER) sowie Lacko gleich wieder in die Boxengasse, obwohl die haushohen Favoriten „nur“ auf dem 4. und 6. Platz lagen. Die schnellste Runde mit 1:59,460 fuhr der Deutsche René Reinert (MAN), gefolgt von seinem französischen Markenkollegen Anthony Janiec, Kiss, Hahn, MAN-Pilotin Steffi Halm (GER), Lacko und dem Deutschen Sascha Lenz (MAN). In Reih und Glied standen all diese Trucks schon nach wenigen Minuten wieder in der Boxengasse. Etwas später gesellte sich auch der Buggyra Freightliner von Jiri Forman (CZE) dazu. Sie alle wähnten sich unter den zehn Zeitschnellsten. Um die letzten beiden TopTen-Plätze für die SuperPole tobte derweil der Kampf auf der Piste, insbesondere zwischen Ellen Lohr (GER) auf MAN, dem portugiesichen Race-by-Race-Piloten Jose Rodrigues (Renault) und dem jungen Deutschen André Kursim auf dem tankpool24-Mercedes, lagen die Trucks doch gerade mal drei Zehntel auseinander. Am Ende hatte dann Kursim das Nachsehen. In der SuperPole konnte dann nicht mehr gepokert werden, es machten alle wirklich ernst. Hahn legte gleich mit 1:57,771 die schnellste Runde des gesamten Wochenendes auf den Asphalt, doch Lacko war gerade mal 2 Hundertstel langsamer. Bis auf Reinert, Lohr und Jose Rodrigues erreichten sie alle ihre schnellste Zeit schon in der 1. Runde. Dem Portugiesen wurde seine kurz vor Schluss gefahrene Top-Zeit allerdings wegen Berührens der Penalty-Marker wieder aberkannt. So ergab sich nach Hahn und Lacko am Ende folgende Startaufstellung. Den 3. Platz nahm Kiss ein, gefolgt von Reinert, Janiec, Halm, Lenz, Lohr, Forman und Rodrigues.
Rennen 3
Als das erste Sonntagsrennen anstand, waren bei weiterhin fast wolkenlosem Himmel wieder angenehme 25 Grad erreicht, die Asphalttemperatur lag bei sehr rennfreundlichen 34 Grad. Polesetter Hahn saß in der Startaufstellung höchst konzentriert hinter seinem Volant, gab aber dennoch ein kurzes TV-Interview. Aber man merkte ihm, man merkte der ganzen Crew an, man wollte mindestens wieder den Punktevorsprung einfahren, den der dreifache Europameister vor der Reise nach Jarama hatte. Hahn gewann das Startduell recht klar und machte gleich richtig Dampf. Teilweise war er 1 Sekunde pro Runde schneller als Lacko, als einziger fuhr er eine 1:58er-Zeit. In der zweiten Rennhälfte ließ es der MAN-Pilot etwas ruhiger angehen. So schloss Lacko schließlich zwar wieder etwas auf, Hahns Sieg war aber nie in Gefahr. Man hatte eher den Eindruck, er könne zu jeder Zeit wieder eine Schüppe drauflegen. Mit diesem eindrucksvollen Start-Ziel-Sieg vergrößerte sich der Abstand in der Championatswertung zwischen dem Deutschen und Lacko auf nun sogar 36 Punkte. Aber nicht nur beim Kampf um den EM-Titel geht’s in die Endphase, fast noch härter umkämpft ist der dritte Platz in der Gesamtwertung, haben doch hier gleich drei Piloten und eine Pilotin noch Podiumsaussichten. Mit seinem dritten Rang in diesem sechstletzten Rennen der Saison machte Reinert da einen großen Schritt nach vorn, zumal sein ärgster Verfolger, Mercedes-Pilot Kiss, sich hinter dem zweiten MAN von Reinert Racing mit Steffi Halm am Steuer mit dem 5.Platz begnügen musste. Auch der Vierte aus der „3.Platz-Anwärter-Gruppe“, Anthony Janiec, hat mit seinem 6. Rang immer noch Chancen. In diesem Rennen musste sich der Franzose allerdings mehr nach hinten als nach vorn orientieren, denn sein MAN-Markenkollege Lenz hing ihm während der ganzen Runden ständig an der Stoßstange, nur um 7 Zehntel geschlagen musste sich der Deutsche am Ende mit dem 7. Platz zufrieden geben. Mit etwas Abstand folgte Ellen Lohr an 8.Position, die ihr dann auch gleich die letzte Pole dieses Rennwochenendes in Jarama einbrachte. Nach intensiven Auseinandersetzungen mit Jose Rodrigues holte sich Mercedes-Pilot den 9. Rang vor dem Portugiesen. Da der Race-by-Race-Pilot in Jarama erstmals in dieser Saison in einem Rennen der FIA ETRC an den Start ging, fiel der letzte FIA-Punkt an den elftplatzierten Holländer Erwin Kleinnagelvoort (Scania). Zum dritten Mal an diesem Wochenende holte sich Reinert Adventure (Hahn / Reinert) die Teamwertung vor Buggyra International(Lacko / Forman) und WOW! WomenOnWheels (Lohr / Halm). Die Spanische Meisterschaft scheint eine innerdeutsche Angelegenheit zu werden. Erneut stand hier Lenz vor Lohr auf dem Podium, der dritte Platz ging an das „Oberhaupt“ der portugiesischen Familie Rodrigues, an Eduardo.
Rennen 4
Mit rund 20 Minuten Verspätung ging es in die Startaufstellung für das letzte Rennen des Wochenendes. Zuvor hatte es im Rahmenprogramm einen Unfall gegeben, bei dem auch die Leitplanken etwas abbekommen hatten, und diese mussten erst einmal repariert werden. Letztendlich sollte es aber vor insgesamt 26.000 Zuschauer noch sehr viel länger dauern. Es war noch etwas wärmer geworden, der Asphalt war mittlerweile rund 40 Grad heiß, zum Rennen aber immer noch beste Renntemperatur. Polesetterin Lohr hatte von Anfang an einen schweren Stand. Neben ihr stand Lenz und direkt hinter ihr lagen Janiec und Kiss. Insbesondere Janiecs Lion-Team hatte die Operation „Podium“ fest im Blick und alles darauf ausgerichtet.
Entsprechend fulminant startete der Franzose auch gleich ins Abschlussrennen. Schon kurz nach dem Start hatte er die Führung übernommen und in der ersten Runde bereits einen Vorsprung von rund einer Sekunde vor Lenz herausgefahren. Direkt dahinter lagen Reinert, Lohr und Lacko. Rund zwei Sekunden hinter dem Führenden, also eine Sekunde hinter Lenz folgte Halm, eine Sekunde, die am Ende sehr entscheidend sein sollte.
Kiss war auf den 7.Rang zurückgefallen, Hahn lag weiter auf dem 8. Platz wie schon beim Start. Bereits in den ersten Kurven hatte es kräftig gekracht, einige Trucks waren so weit zurückgefallen, dass sie schon gleich bis zu 2 Minuten hinterher hingen. Dann jedoch verlor der Spanier Garcia Marco die Kontrolle über seinen Iveco-Hauber und blieb in einer äußerst riskanten Kurve im Kies stecken, Rote Flagge, Rennabbruch. Es dauerte recht lange, bis der Truck schließlich auf die Piste gezogen worden war, und noch länger, bis man die Trucks endlich neu aufgestellt hatte. Aus dem letzten Rennen wurden nun zwei Einzelrennen, eins mit einer Runde und ein zweites mit 11 Runden, am Ende wurden die beiden Laufzeiten addiert. Der Neustart erfolgte mit insgesamt fast einer Stunde Verspätung entsprechend der Zieldurchfahrt nach der 1. Runde. Polesetter war nun also Janiec, und er preschte erneut auf und davon. Auch Lenz wurde schnell von Reinert und Lacko überrollt, und in der folgenden Runde musste der MAN-Pilot auch noch Hahn, Kiss und Steffi Halm vorbeiziehen lassen. An Halm hielt er jedoch Anschluss, und nach dem Kiss nach zwei Dritteln des Rennens liegen blieb, rückten die beiden MAN-ler auf die 5. und 6. Position vor, aber immer in Tuchfühlung. Ellen Lohr folgte auf dem 7.Rang, vor Frankie Vojtisek (MAN).
Der Tscheche war sicherlich der Pechvogel des Wochenendes. Er hatte schon am Samstag permanent technische Probleme, sein Team hatte die ganze Nacht durchgearbeitet – und dann gab es im Warmup erneute Probleme. So musste er ganz vom Ende des 21er-Feldes ins Rennen gehen und hatte sich bis auf den 8. Platz vorgekämpft. An neunter Stelle lag Kursim vor Forman. An der Spitze setzte derweil Lacko dem zweitplatzierten Reinert mächtig zu, und der wiederum hing ständig am Heck von Janiec. Mit einer knappen Sekunde Abstand schaute sich Hahn das ganze Gerangel in aller Seelenruhe an, er wollte in jedem Fall vermeiden, noch in einen Crash verwickelt zu werden. Solange der Meisterschaftsführende direkt hinter Lacko lag, verlor er ja auch nur einen Punkt, und sein Abstand nach hinten, zu Steffi Halm betrug schließlich beruhigende 10 Sekunden, da drohte keine Gefahr.
Am Ende rettete Janiec seine Führung um 3 Zehntel vor Reinert ins Ziel, zwei weitere Zehntel später folgte Lacko vor Hahn. Steffi Halm hatte im Ziel ganz knapp über 1 Sekunde Vorsprung vor Lenz, gefolgt von Lohr, Vojtisek und Kursim. Gut eine halbe Sekunde hinter dem Deutschen passierte Forman die Ziellinie. Doch bei zwei Einzelrennen musste der Zieleinlauf ja nicht unbedingt das Endergebnis sein. An Janiecs Sieg gab es nichts zu deuteln, doch dahinter konnten Bruchteile von Sekunden entscheiden. So war es denn auch bei Halm und Lenz. Bei der Addition beider Einzelrennen war Lenz am Ende 9 Hundertstel schneller, und auch Kursim und Forman tauschten die Plätze, denn Forman war in ersten Runde rund zwei Sekunden schneller als Kursim, der Deutsche im zweiten Rennabschnitt aber nur 5 Zehntel als der Tscheche. Die übrige Platzierung der TopTen für die Punkteränge entsprach dem Zieleinlauf des zweiten Rennabschnitts. Die Teamwertung ging ausnahmsweise mal nicht an Reinert Adventure sondern diesmal gewann Lion Truck Racing-Lenz (Janiec / Lenz). Mit dem zweiten Platz sicherte sich Reinert Adventure (Hahn / Reinert) dennoch schon vorzeitig das Teamchampionat vor Buggyra (Lacko / Forman), das bei diesem Rennen den dritten Platz belegte. Die Spanische Meisterschaft gewann Lenz vor Lohr und Eduardo Rodrigues. In der Championatswertung führt Hahn weiterhin mit nun 408 Punkten vor Lacko (373), Reinert (221), Halm (203), Kiss (194) und Janiec (190).
Quelle: www.truckracing.de
Bilder vom Sonntag
„Diw Bilder vom Sonntag aus Spanien.“
From 08. Jarama – Sonntag. Posted by Reinert Racing on 10/02/2016 (51 items)
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