Rennen 3
Vor dem ersten Sonntagsrennen gab es wieder einen Grid Walk, eine verlängerte Startaufstellung, bei der auch die Fans das ganze Procedere hautnah erleben können. Da fing es schon leicht an zu tröpfeln. Als schließlich rund eine halbe Stunde später der Rennstart erfolgen sollte, regnete es richtig. Einmal mehr in diesem Jahr entschloss sich die Rennleitung, zunächst zwei Formation Laps hinter dem PaceTruck fahren zu lassen und nach der Startfreigabe noch eine unter Gelber Flagge, also Überholverbot. Letzteres spielte Polesetter Hahn voll in die Karten, denn spätestens seit dem Sonntag in Spielberg weiß die ganze Truckracing-Welt, Regenwetter ist Lackowetter. So war denn auch erstes Ziel des deutschen MAN-Piloten, zu seinem ärgsten Widersacher im Titelkampf schon anfangs möglichst viel Abstand zu gewinnen. Lacko hatte schließlich nur den 3. Startplatz, vor dem Tschechen lag ja noch Reinert, und an dem musste der Buggyra-Pilot ja auch erst einmal vorbei. Hahns Plan ging zunächst auch ganz gut auf. Doch schon in der dritten Runde, der ersten, in der voll gefahren werden durfte, zog Lacko an Reinert vorbei. Drei Runden später war der Abstand zu Hahn zugefahren, und dann ging der Buggyra-Pilot auch schon in Führung. Mittlerweile hatte der Regen aber aufgehört, der Asphalt trocknete an einigen Stellen schon leicht ab. Unter diesen Bedingungen konnte Hahn dem Tschechen nun problemlos folgen. Als Lacko dann an einer weniger trockenen Stelle etwas die Kontrolle verlor und weit übers Gras fahren musste, übernahm der MAN-Pilot beinahe kampflos wieder die Spitze. Der Tscheche hing dem Deutschen jedoch schon bald wieder an der Stoßstange, und als es in der Mercedes-Arena nach dem Bergabstück in die scharfe Linkskurve ging, nutzte Lacko eine kleine Unachtsamkeit des Führenden, Hahn hatte die Innenbahn etwas zu sehr frei gegeben, und der Buggyra schoss gleich in die Lücke. Dann gab es noch einen kleinen Rempler und Lacko war vorbei. In den letzten drei Runden folgte Hahn im Ein-Sekunden-Abstand, doch eine echte Überholchance bot sich nicht mehr. Also passierte das Duo auch so die Ziellinie. Den dritten Platz holte sich nach einem wirklich famosen Rennen tankpool24-Pilot Kiss. Vom 10. Startplatz aus ins Rennen gegangen kämpfte er sich nach und nach weiter Richtung Spitze. Etwa zur Mitte des Rennens lag er dann hinter einem deutschen Trio mit Körber, Reinert und Steffi Halm. Gerade Körber hat auch schon unter solchen Bedingungen grandiose Rennen geliefert. Kiss ließ sich aber einfach nicht aufhalten, nicht von Halm, nicht von Reinert und auch nicht von Körber. Ziemlich locker passierte der Mercedes-Pilot die beiden MAN und den Iveco innerhalb kürzester Zeit und fuhr von da an dem dritten Platz auf dem Podium entgegen. Körber blieb da nur der undankbare vierte Rang vor Reinert und Halm. An 7. Position kam Janiec ins Ziel vor dem zweiten Buggyra-Piloten Jiri Forman. So ging denn auch die Pole für das letzte Rennen des Wochenendes an den Tschechen, den jüngsten Piloten im ganzen Fahrerfeld. Die beiden letzten Punkteränge holten sich Ellen Lohr und Brereton. Der erste Platz in der Teamwertung ging an Reinert Adventure (Hahn / Reinert) vor Buggyra International (Lacko / Forman) und tankpool24 (Kiss / Kursim).
Rennen 4
Lacko kann es nicht nur im Regen, er kann es auch im Trockenen, aber leicht war das nicht. Sein Teamkollege Forman hatte sich mit seinem achten Platz im ersten Tagesrennen die Pole für den Abschluss des Truck Grand Prix erobert. Einen Vorteil brachte dies dem jungen Tschechen allerdings nicht. Schon vor der Mercedesarena musste er einige Konkurrenten passieren lassen. In Führung lag nun Janiec vor Reinert und Lacko. Der Sieger des ersten Tagesrennens hatte das Startgewuschel nutzen können, um ziemlich unbehelligt vom 8. auf den 3. Platz vorzufahren. Sein schärfster Meisterschaftskonkurrent Hahn dagegen blieb zunächst auf der 6. Position hängen.
Janiecs Leaderrolle dauerte aber auch nur eine Runde, danach entspann sich ein heißes Duell zwischen Reinert und Lacko. Zwischenzeitlich konnte sich auch Hahn Runde für Runde weiter nach vorn kämpfen und lag schließlich auf dem dritten Platz. Doch war sein Rückstand eigentlich zu groß, um in das Duell an der Spitze noch eingreifen zu können. Doch durch die dauernden Zweikämpfe wurde das Spitzenduo ja auch nicht gerade schneller, zumal Lacko nicht nur psychischen, sondern auch kräftigen physischen Druck ausübte, wie man den beiden Trucks am äußeren Erscheinungsbild auch deutlich ansehen konnte. Hahn schloss nach und nach immer weiter auf, und als drei Runden vor Schluss der Druck des Tschechen so groß wurde, dass der blaue Reinert-MAN weit ins Kiesbett getragen wurde, hing der dreifache Europameister schon fast dahinter. Nun hatte jedenfalls Lacko das Zepter übernommen und musste sich nun seinerseits der Angriffe Hahns erwehren. So sehr seine Tausenden Fans den Altensteiger auch anfeuerten, in der letzten Runde steckte Hahn dann doch etwas zurück – so hatte Lacko schließlich beim Zieleinlauf wieder gut zwei Sekunden Vorsprung. Der dritte Platz ging an Steffi Halm, die rundenlang den Atem von Titelverteidiger Kiss im Nacken gespürt haben muss. Immer mal wieder sah es so aus, als ginge der silberne tankpool24-Mercedes nun am zweiten Reinert-Racing-MAN vorbei. Doch am Ende rettete Steffi sich um gerade mal eine halbe Sekunde ins Ziel. Durch seinen Zwangsausflug in die Botanik war Reinert auf den fünften Rang zurückgefallen, und den behielt er dann auch bis zum Zieleinlauf. Am unnachgiebigsten wurde wohl um die Plätze sechs bis acht gekämpft. Janiec war von der Spitze bis auf die 6.Position zurückgefallen, und sah sich nun der Attacken von Körber und Smith ausgesetzt. Da waren nun drei zusammen, für die „Zurückstecken“ auf der Rennpiste ein Fremdwort ist. Und zwei Runden vor Schluss kam es dann wieder einmal am Ende der Bergabpassage der Mercedes-Arena zum Showdown. Ganz eng beieinander rasten zwei MAN und ein Iveco auf die 90-Gradkurve zu. Iveco-Pilot Körber hatte schließlich die Nase vorn vor Smith und Janiec. Den 9. und 10. Platz und damit die letzten beiden Punkteränge holten sich Ellen Lohr und Race-by-Race-Pilot Shane Brereton, der sich damit bei seinem ersten Rennwochenende in der FIA ETRC schon die ersten Punkte sichern konnte. Knapp geschlagen musste sich Polesetter Forman mit dem punktlosen 11. Platz zufrieden geben.
Und wieder einmal ging die Teamwertung an Reinert Adventure (Hahn / Reinert) vor Buggyra International (Lacko / Forman) und WOW! Women On Wheels (Lohr / Halm). Auch wenn Jochen Hahn in der Championatswertung seinem schärfsten Kontrahenten nicht die Führung abnehmen konnte – wie von den meisten der insgesamt 123.000 Zuschauern sicher erhofft – betrachtete der Altensteiger das TGP-Wochenende durchaus positiv, „Wir haben den Rückstand um einen Punkt auf einen Punkt verkürzt.“ Tatsächlich führt Lacko die Fahrerwertung nun mit 198 Punkten an vor Hahn (197), Reinert (118), Kiss (98), Janiec (95) und Halm (90).
Quelle: www.truckracing.de
Bilder vom Sonntag
„Die Bilder vom Sonntag am Ring.“
From 04. Nürburgring – Sonntag. Posted by Reinert Racing on 7/03/2016 (50 items)
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