Rennen 1
Beim Truck Grand Prix sind es die Truckracer ebenso wie die Fans gewohnt, früh am Start zu sein, auch wenn der Abend zuvor etwas länger geraten sein sollte. Nach einem kurzen Aufgalopp beim WarmUp zu frühmorgendlicher Stunde, fuhren die RaceTrucks dann auch bereits kurz nach zehn in die Startaufstellung zum ersten Rennen des 4. Laufs zur FIA European Truck Racing Championship. Es war trocken, die Temperaturen hatten aber so gerade mal den einstelligen Bereich verlassen – typisches Eifel-(Sommer-)Wetter eben, die Truckracer waren jedoch zufrieden. Am Vortag hatte bei ähnlich gutem Rennwetter Lokalmatador Jochen Hahn (MAN) sich ja schon zur Freude der vielen Fans in einer spannenden SuperPole den ersten Startplatz sichern können vor seinem ärgsten Widersacher im Kampf um die Meisterschaft, dem Tschechen Adam Lacko (Buggyra Freightliner). Und diese beiden erfahrenen Piloten gaben so auch das Tempo beim fliegenden Start vor. FIA Race Director Tony Iddon mussten denn auch kaum Befürchtungen haben, dass es hier noch einmal solch ein kleines „Desaster“ geben würde, wie beim Schlussrennen vor drei Wochen im südfranzösischen Nogaro. Bekamen dort doch gleich sechs Pilotinnen und Piloten nach Rennende noch 30 Strafsekunden aufgebrummt, weil sie beim Start einfach zu schnell gewesen waren. Bevor die Rennen in der FIA ETRC frei gegeben werden, sind nämlich maximal nur 70 km/h erlaubt. Am Ring lief alles glatt und problemlos, und Polesetter Hahn übernahm gleich die Führung. Anfangs der Mercedes-Arena, wenn es nach der scharfen Kurve aus der Senke wieder bergauf geht, sah es fast so aus, als könne sich Steffi Halm mit ihrem MAN gegen Lackos Buggyra durchsetzen. Seite an Seite durchkreuzten die Deutsche und der Tscheche die Arena. Als man auf die Kurzanbindung zustürmte, hatte Lacko dieses Duell dann doch für sich entschieden. Während das Führungsduo so von Anfang klare Verhältnisse schaffte, musste Steffi Halm nun eher aufpassen, dass ihr der Ungar Norbert Kiss nicht den dritten Platz streitig machen würde. Tatsächlich rückte der Titelverteidiger mit seinem tankpool24-Mercedes der jungen Deutschen immer mal kräftig auf die Pelle, doch am Ende konnte sich Halm klarer durchsetzen, als es der Ein-Sekunden-Abstand beim Zieleinlauf vermuten lässt. Mit leichtem Abstand folgte René Reinert (GER) mit seinem MAN ganz ungefährdet auf dem 5. Platz. Seine beiden – ursprünglich – direkten Verfolger, der Franzose Antony Janiec (MAN) und der Deutsche Gerd Körber (Iveco), rieben sich derweil im Kampf um dem sechsten Rang auf, und den gewann Janiec mit gerade mal einer halben Sekunde Vorsprung. Sascha Lenz (GER) folgte mit seinem MAN den beiden Kampfhähnen in Lauerstellung, der MAN und der Iveco vor ihm hätten sich ja vielleicht auch gegenseitig noch abschießen können. Doch soweit kam es dann doch nicht, Lenz musste sich also mit dem 8.Platz zufrieden geben, der ihm allerdings nun auch die Pole für das zweite Tagesrennen einbrachte. Die letzten beiden Punkteränge holten sich der zweite Iveco-Pilot Markus Altenstrasser aus Österreich und die Deutsche Ellen Lohr auf MAN. Die Teamwertung ging klar an Reinert Adventure (Hahn / Reinert) vor WOW!-Women On Wheels (Lohr / Halm) und Buggyra International (Lacko / Forman).
Rennen 2
An solch eine lange Pause zwischen dem ersten und dem zweiten Rennen kann sich im Lager der FIA ETRC niemand erinnern, doch bei überraschend gutem Wetter – die Prognose sagte eigentlich was anderes – nutzten die Pilotinnen und Piloten die Zeit für ihre viefältigen PR-Verpflichtungen oder auch, um für die Fans Autogramme zu schreiben. Aber auch das brauchte alles seine Zeit, denn das Fahrerlager war so brechend voll, dass kaum ein Durchkommen war. Bevor das Rennen dann aber gestartet wurde, gab es die Fahrerpräsentation und den Grid Walk für jedermann, und das nutzten die Fans denn auch wiederum ausgiebig. Wo hat man denn ja auch sonst schon mal die Möglichkeit, in der Startaufstellung um die RaceTrucks zu flanieren, das ist ja eigentlich nur immer den Promis und VIPs vorbehalten.
Auch wenn der Himmel sich gelegentlich mal extrem verdunkelte, das Wetter hielt sich über die komplette Rennzeit, und auch die war extrem lang. Pünktlich erfolgte der Start zum zweiten Tagesrennen mit Polesetter Sascha Lenz an der Spitze. Ganz dicht ging das Feld durch die Mercedes-Arena, vielleicht etwas zu dicht, denn am Ende der Bergabpassage krachte es kräftig. Es sah so aus, als habe Lacko sich da durchdrängeln wollen, wo es so direkt nichts zum Durchdrängeln gab, kollidierte dabei mit Reinert, dessen MAN stieg mit dem Heck leicht auf, und dann gab es eine Kettenreaktion. Während Lackos Buggyra äußerlich zwar etwas gezeichnet ansonsten aber unbeschadet problemlos weit fuhr, standen nicht nur einige Trucks auf der Piste herum, der Abschnitt war auch mit Trümmerteilen übersät. Besonders erwischt hatte es offensichtlich Reinerts blauen MAN, auch der von Hahn gab beim Weiterfahren reichlich Rauchzeichen von sich, und der gelbe Lion-MAN des Franzosen Labadie ließ sich erst gar nicht mehr bewegen. Rote Flagge und Rennabbruch waren die logische Folge. Zwar bekam Labadie unter dem Beifall der vollbesetzten Tribünen seinen Truck wieder ans Laufen, doch zunächst musste erst einmal aufgeräumt werden. Mit beinahe 25 Minuten Verspätung ging es schließlich weiter, zu dem Zeitpunkt wäre das Rennen da eigentlich schon zu Ende gewesen. Die Schäden waren in der Startaufstellung soweit beseitigt worden, dass die Trucks wenigstens das Rennen fortsetzen konnten, auch wenn sie nicht mehr optimal aussahen. Reinert musste dafür aber in die Box, durfte deshalb er auch nicht mehr in die Startaufstellung und musste anschließend dem Feld aus der Boxengasse hinterherfahren.
Der zweite Start verlief dann wesentlich undramatischer. Erneut übernahm Sascha Lenz die Spitze, doch von hinten kam schon sehr schnell Steffi Halm angerauscht – der Startplatz vor ihr, der von Reinert, war ja nun unbesetzt, und so hatte sie relativ freie Fahrt.
Halm übernahm schon bald die Führung, etwas später zog dann auch Kiss an Lenz vorbei und schließlich auch noch Hahn, dessen Truck offensichtlich wieder problemlos lief. Das war für den jungen Deutschen leider aber noch nicht das Ende. Wenige Runden vor Schluss geriet Lenz mit seinem englischen MAN-Markenkollegen Ryan Smith aneinander und musste seinen orangefarbenen Truck danach auf der Wiese abstellen. Derweil hatte Hahn auch schon Kiss überholt, und mit Siegerin Steffi Halm vornweg fuhr das Trio dann jeweils im Sekundenabstand relativ „relaxt“ den Podiumsplätzen entgegen. Mit etwas Abstand und von hinten völlig ungefährdet sicherte sich Lacko den 4. Rang. Ein ganz famoses Rennen fuhr Reinert, machte insgesamt 15 Plätze gut und kam knapp hinter Janiec an 6. Position über die Ziellinie vor Altenstrasser, Smith, Lohr und dem Tschechen Frankie Vojtisek (MAN), die sämtlich innerhalb nur weniger Sekunden folgten.
Quelle: www.truckracing.de
Bilder vom Samstag
„Die Bilder vom Samstag am Nürburgring.“
From 04. Nürburgring – Samstag. Posted by Reinert Racing on 7/02/2016 (48 items)
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