Der dritte Lauf zur FIA European Truck Racing Championship auf dem Misano World Circuit an der italienischen Adria hatte für die Teams, die Piloten und die insgesamt 35.000 Zuschauer einige Wechselbäder parat, für den Lausitzer Truckracer René Reinert gab es noch ganz besondere Hoch und Tiefs. Selbst ganz altgediente Truckracer konnten sich nicht erinnern, schon mal solche Regenmengen in Misano erlebt zu haben. Doch das wäre Reinert ganz egal gewesen, wenn er denn nur hätte fahren können. In beiden Freien Trainings am Samstag lief es ausgesprochen gut, und der MAN-Pilot war guter Dinge, an die Ergebnisse des letzten Rennwochenendes in Spielberg anknüpfen zu können. Das 2. Freie Training war eigentlich schon vorbei, als sich der Portugiese Jose de Sousa eingangs der Zielgeraden um die eigene Achse drehte. Reinert bremste gleich ab, konnte dem quer über die Piste rutschenden Renault noch ausweichen, als ihm seine Landsmännin Ellen Lohr mit ihrem MAN scheinbar ungebremst aufs Heck donnerte. Der Lohr-MAN hing mit allen sechs Rädern in der Luft und musste mit dem Kranwagen von dem blauen Reinert-Truck gehievt werden. Zunächst schien es, als sei für Reinert das Wochenende damit schon zu Ende. Doch die Mechaniker, auch die vom dreifachen Europameister Jochen Hahn, mit dem Reinert ja das Team Reinert Adventure bildet, sahen eine Chance den RaceTruck bis zum Sonntag wieder fahrtüchtig zu bekommen. Mit einer unheimlichen Energieleistung und nach intensiver Nachtarbeit war der MAN denn tatsächlich auch am Sonntagmorgen zum WarmUp wieder parat. Auf Anhieb gelang Reinert auch wieder der Sprung in die Top-Ten für die SuperPole, hier holte sich der Lausitzer den 7. Startplatz, den konnte er dann auch im anschließenden Rennen erfolgreich verteidigen. Für das Schlussrennen bedeutete dies erste Startreihe – infolge der umgekehrten Startaufstellung der acht Erstplatzierten. Die erste Runde war noch nicht beendet als Reinert knapp hinter dem Renault des Spitzenreiters Jose Rodrigues (POR) liegend plötzlich einen Schlag bekam, aufs Grün gedrängt und gedreht wurde und sich anschließend im Kies wieder fand. Während der MAN aus eigener Kraft in die Boxengasse fuhr, musste der mitten auf der Piste stehende Iveco von Gerd Körber (GER) abgeschleppt werden. Das Feld stellte sich derweil zum Neustart auf, und während dieser Zeit schafften die Mechaniker es tatsächlich Reinerts Truck wieder flott zu machen. Der MAN-Pilot musste deshalb allerdings nach dem Restart aus der Boxengasse ins Rennen gehen. Mit offenbar gehörig Wut im Bauch rollte Reinert das Feld dann schließlich von hinten auf, schaffte es tatsächlich noch mit dem 10. Platz in die Punkteränge und verpasste den 9.Rang nur ganz knapp. Anschließend war er sich nicht sicher, ob er sich mehr über seine Leistung freuen oder mehr über sein Pech ärgern sollte. Jedenfalls dankte er erst einmal der Mechaniker-Crew für ihre tolle Leistung – wohl wissend, dass noch viel Arbeit bevorsteht, damit der MAN-RaceTruck bis zum nächsten Rennen wieder in einwandfreiem Zustand ist. Dieser nächste Lauf der FIA ETRC findet vom 19. bis 21. Juni im südfranzösischen Nogaro statt.
25.05.2015 | Pressemitteilung | REINERT Racing GmbH