Im Vorfeld des 3. Laufs zur FIA European Truck Racing Championship auf dem Circuit Paul Armagnac im südfranzösischen Nogaro gab es rund um das Thema Frankreich viel Diskussionsstoff. Um es vorweg zu nehmen: All dies ist in Nogaro überhaupt kein Thema. Wegen der Streiks in Frankreich vor etwa 14 Tagen hatten viele Tankstellen keinen Kraftstoff und in Teilen des Landes musste zeitweise der Strom abgeschaltet werden. Aber davon ist in Frankreich derzeit wirklich nichts mehr zu spüren. Nach den extremen Unwettern in den vergangenen Tagen bei denen in unterschiedlichsten Regionen Europas ganze Dörfer und Stadtteile vom Schlamm überflutet wurden, so blieben beispielsweise in Paris viele Sehenswürdigkeiten wegen Hochwassers für Besucher geschlossen, sind in der Mitte Frankreichs diverse Straßen und Autobahnen noch nicht wieder befahrbar. Nogaro blieb davon jedoch verschont, und die Wetteraussichten für das Wochenende sind sehr positiv, auch wenn es den Wetterfröschen derzeit etwas schwer fällt, ganz exakte Prognosen zu stellen. So gehen die Truckracer voller Zuversicht das Rennwochenende in Südfrankreich an, vor allem die beiden heißen Titelanwärter Jochen Hahn und Adam Lacko. Der MAN des dreifachen deutschen Europa-Champions und der Buggyra Freightliner des Tschechen sind – wie die Rennen in Misano zeigten – auf absolut gleichem Niveau. Da entscheidet eine Nuance im SetUp, eine kleine Unsicherheit auf der Piste, wer von den beiden die Nase vorn hat. Leistungsmäßig nur knapp dahinter haben sich die beiden MAN-RaceTrucks von Reinert Racing mit Steffi Halm und René Reinert gezeigt. Auch diese beiden Deutschen sind jederzeit für einen Podiumsplatz gut, vielleicht auch für ganz oben auf dem Treppchen. Vor allem Steffi Halm hat im letzten Jahr in Nogaro begeisternde Rennen gezeigt, und sie kennt die Strecke extrem gut aus ihrer Zeit bei Lion. Gleiches gilt natürlich für ihren Nachfolger in diesem Team, den Franzosen Anthony Janiec. Der MAN-Pilot ist nicht leicht einzuschätzen, aber in Nogaro war er immer hervorragend unterwegs. Und nicht zuletzt muss man auch erneut mit Titelverteidiger Norbert Kiss rechnen. Der Ungar und sein neues Team, tankpool24, haben den neuen Mercedes-RaceTruck sehr viel schneller nach vorn gebracht als erwartet, und man darf sicher sein, dass Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht. Neuland ist der Circuit Paul Armagnac für Sascha Lenz. Der junge Deutsche hatte ursprünglich geplant – auch aus Kostengründen, nicht nach Südfrankreich zu fahren. Doch nachdem sein MAN in dieser Saison so gut lief, hat ihn der Ehrgeiz gepackt. Aber grundsätzlich sollte ein jeder Truckracing-Enthusiast mindestens einmal in Nogaro gewesen sein, seit Jahren zählt Nogaro schon zu den Top-Events der FIA ETRC. Neben den EM-Rennen gibt es auch noch die des Coupe de France Camions, einen riesigen Korso der schönsten Trucks Frankreichs, viel Unterhaltung und Show im Paddock – und vor allem die City-Ausfahrt der RaceTrucks am Freitagabend, ein absoluter Höhepunkt für die Truckracer und die Fans. Es gibt nur wenige Rennstrecken, die so im Ort „integriert“ sind, wie der Circuit Paul Armagnac. Das Zentrum des 3.000-Seelen-Örtchens ist fußläufig von der Rennstrecke in nur wenigen Minuten zu erreichen, da bietet sich der Korso der RaceTrucks nahezu an. Mittlerweile ist das Truckracing-Weekend in Nogaro für die Gascogne ebenso ein Markenzeichen wie Charles de Batz de Castelmore, besser bekannt als Musketier Comte d’ Artagnan, Foie Gras, Floc, Armagnac und auch der Jakobsweg.
Quelle: www.truckracing.de
Bilder
„Die Bilder vom Freitag aus Nogaro.“
From 03. Nogaro – Freitag. Posted by Reinert Racing on 6/10/2016 (34 items)
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